Phoenix-West / Phoenix des Lumières

Das ehemalige Hochofenwerk Phoenix-West in Dortmund ist ein bedeutendes Zeugnis der industriellen Vergangenheit des Ruhrgebiets. Als Symbol für die einst florierende Metallindustrie Dortmunds zeugen die stillgelegten Hochöfen von der früheren Spezialisierung der Region auf die Roheisenproduktion. ​

Heute hat sich das Gelände zu einem vielseitigen Kultur- und Freizeitareal entwickelt. Besucher können an Führungen teilnehmen, die einen Einblick in die industrielle Geschichte bieten. Ein besonderes Highlight ist der Skywalk, ein Gehweg auf einer ehemaligen Gasleitung, der einen Panoramablick über Dortmund ermöglicht.

Ein herausragendes Beispiel für die kulturelle Neunutzung des Areals ist das Phoenix des Lumières. Dieses Zentrum für digitale Kunst präsentiert monumentale immersive Ausstellungen, die bedeutenden Künstlern der Kunstgeschichte sowie zeitgenössischer Kunst gewidmet sind. Mithilfe modernster Technologie werden die Werke in beeindruckenden Projektionen zum Leben erweckt und bieten den Besuchern ein einzigartiges Erlebnis. ​

Das Phoenix des Lumières befindet sich in der historischen Phoenix-Halle, einer ehemaligen Gasbehandlungsanlage des Hochofenwerks. Diese authentische Industriekulisse verleiht den Ausstellungen eine besondere Atmosphäre und verbindet auf einzigartige Weise Vergangenheit und Gegenwart.  Phoenix des Lumières präsentiert monumentale, immersive digitale Ausstellungen, die großen Künstlern und Künstlerinnen der Kunstgeschichte und der zeitgenössischen Kunst gewidmet sind. Weitere Beispiele des abwechslungsreiches Sonderprogramms sind „Wunderwelt Ozean“ oder „Im Reich der Pharaonen“.

Ein Besuch des Phoenix-West-Geländes und insbesondere des Phoenix des Lumières bietet somit eine faszinierende Verbindung von Industriekultur und moderner Kunst. Die beeindruckende Kulisse des ehemaligen Hochofenwerks, kombiniert mit innovativen Kunsterlebnissen, macht diesen Ort zu einem einzigartigen Ziel für Kultur- und Geschichtsinteressierte.​

Videos:

PHÖNIX DE LUMIERES Dortmund / Wunderwelt Ozean / Immersive Sonderausstellung / TOP Attraktion /4K (Angie on Tour)

Fotos einer immersiven digitalen Ausstellung:

Landschaftspark Duisburg-Nord

Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist ein herausragendes Beispiel für die gelungene Umwandlung eines ehemaligen Hüttenwerks in eine vielseitige Kultur- und Freizeitstätte. Auf einer Fläche von etwa 180 Hektar verbindet der Park industrielle Geschichte mit vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und zieht jährlich über eine Million Besucher an. ​

Ein besonderes Highlight des Parks ist der begehbare Hochofen 5. Über eine eiserne Treppe gelangen Besucher auf eine Aussichtsplattform in etwa 70 Metern Höhe, die einen beeindruckenden Blick über Duisburg und das Ruhrgebiet bietet. Der Hochofen ist täglich rund um die Uhr geöffnet, außer bei extremen Wetterbedingungen wie Schnee, Sturm oder Glätte.

Ein weiteres faszinierendes Element ist die Lichtinstallation des britischen Künstlers Jonathan Park. Bei Einbruch der Dunkelheit taucht sie das ehemalige Hüttenwerk in ein beeindruckendes Farbenspiel und hebt die industrielle Architektur auf besondere Weise hervor.

Für Kletterbegeisterte bietet der Deutsche Alpenverein (DAV) in den ehemaligen Erzbunkern einen Klettergarten mit über 820 Routen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Die Anlage ist täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet.

Taucher kommen im Tauchgasometer auf ihre Kosten, dem größten Indoor-Tauchzentrum Europas. Mit einem Durchmesser von 45 Metern und einer Tiefe von 13 Metern bietet es ein einzigartiges Taucherlebnis.

Der Landschaftspark ist zudem Schauplatz zahlreicher Veranstaltungen. Ein Highlight ist das jährliche Stadtwerke Sommerkino, das Open-Air-Filme in einzigartiger Kulisse präsentiert. ​

Ein besonderes Erlebnis bieten die Fackelführungen, bei denen Besucher im Schein von Fackeln durch das ehemalige Hüttenwerk geführt werden und spannende Einblicke in die Geschichte der Anlage erhalten. Diese Führungen finden regelmäßig statt und sind ein unvergessliches Erlebnis. ​

Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist somit ein lebendiges Denkmal der Industriekultur, das Geschichte erlebbar macht und gleichzeitig Raum für Erholung, Sport und Kultur bietet. Ein Besuch lohnt sich für alle, die die einzigartige Verbindung von Industriegeschichte und moderner Freizeitgestaltung erleben möchten.​

Videos:

Landschaftspark Duisburg-Nord 🇩🇪 Drone Aerial 4K | Germany (Drohnenaufnahme)

Landschaftspark Duisburg-Nord (Landentdecker)

Landschaftspark Duisburg-Nord bei Nacht (Markus Schulz)

Landschaftspark Duisburg – Nord / Ein stillgelegtes Stahlwerk erwacht zu neuem Leben (bridgevideo)

Lost stories lost places – Gruppenarbeit „Dokumentation Landschaftspark Duisburg Nord“ (
aktuelles forum e.V.)

Beitragsbild:

Landschaftspark bei Nacht, Quelle: pixabay

Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Die Völklinger Hütte ist ein weltweit einzigartiges Industriedenkmal und zählt seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Als einzig vollständig erhaltenes Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert bietet sie einen authentischen Einblick in die Geschichte der Roheisenerzeugung und die Entwicklung der Montanindustrie im 19. und 20. Jahrhundert.

Die Hütte wurde 1873 gegründet und entwickelte sich rasch zu einem der bedeutendsten Eisen- und Stahlproduzenten Deutschlands. Innovationen wie die weltweit erste Trockengasreinigung wurden hier eingeführt, was die technologische Vorreiterrolle der Anlage unterstreicht. Heute steht die Völklinger Hütte symbolisch für die Errungenschaften der industriellen Revolution und die damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen.

Ein besonderes Augenmerk verdient die Inszenierung der einzelnen Teilbereiche der Hütte, die den Besuchern ein eindrucksvolles Erlebnis bieten, so z.B.:​

  • Gebläsehalle: In dieser Halle erzeugten gewaltige Maschinen den sogenannten Hochofenwind, der für den Betrieb der Hochöfen unerlässlich war. Heute dient die Gebläsehalle als Veranstaltungsort für Ausstellungen und kulturelle Events.
  • Möllerhalle: Dieser 1913 errichtete Stahlbetonbau diente der Lagerung und Mischung von Rohstoffen für die Hochöfen. Auf drei Ebenen wurden hier Materialien wie Eisenerz, Sinter, Schrott und Kalk gelagert und weiterverarbeitet. Heute wird die Möllerhalle für Ausstellungen genutzt.
  • Hochofengruppe: Die sechs Hochöfen bilden das Herzstück der Anlage. Besucher können die Gichtbühne in 27 Metern Höhe betreten, von der aus die Hochöfen einst befüllt wurden. Diese Plattform bietet einen beeindruckenden Blick über das gesamte Gelände. ​

Ein weiteres bemerkenswertes Projekt ist der „Paradiesgarten“, ein 33.000 Quadratmeter großer Garten, der auf einem ehemaligen Arbeitsbereich der Hütte entstanden ist. Hier wird die Rückeroberung der Industrieflächen durch die Natur erlebbar gemacht und bietet den Besuchern einen Ort der Ruhe und Erholung. ​

Die Völklinger Hütte hat sich insgesamt zu einem lebendigen Kulturort entwickelt. Regelmäßig finden hochkarätige Ausstellungen statt, die Kunst und Industriekultur miteinander verbinden. Beispielsweise wird die „UrbanArt Biennale“ veranstaltet, die Werke zeitgenössischer Künstler aus aller Welt präsentiert. Zudem dienen die beeindruckenden Industrieanlagen als Kulisse für Konzerte, Festivals und andere Veranstaltungen, die den Ort mit neuem Leben füllen. ​ Die Völklinger Hütte ist somit nicht nur ein bedeutendes Industriedenkmal, sondern auch ein lebendiger Ort, der Geschichte, Kunst und Natur auf einzigartige Weise vereint. Ein Besuch bietet spannende Einblicke in die industrielle Vergangenheit und inspiriert durch vielfältige kulturelle Angebote.

Videos:

Vom Eisenhüttenwerk zum Weltkulturerbe: die Geschichte der Völklinger Hütte | Dokumentation

Völklinger Hütte Luftaufnahmen | 4K UHD (dreihundertbilder Filmproduktion Saarland)

August Horch Museum

Das August Horch Museum in Zwickau ist ein herausragendes Zentrum deutscher Automobilgeschichte und spiegelt die über 100-jährige Tradition des Fahrzeugbaus in der Region wider. Es befindet sich am historischen Standort der ersten Audi-Fabrik, gegründet von August Horch im Jahr 1909. Hier wurden später auch die Marken DKW und der legendäre Trabant produziert, was die Bedeutung Zwickaus als Wiege bedeutender Automobilmarken unterstreicht.

Auf einer großzügigen Ausstellungsfläche von 6.500 Quadratmetern präsentiert das Museum etwa 160 automobile Großexponate sowie zahlreiche kleinere Objekte. Diese Sammlung ermöglicht es den Besuchern, die Entwicklung des Automobilbaus von seinen Anfängen bis in die Gegenwart nachzuvollziehen. Besondere Highlights der Ausstellung sind der Audi Alpensieger, der DKW F1 und verschiedene Trabant-Prototypen, die die Innovationskraft und Vielfalt der in Zwickau produzierten Fahrzeuge eindrucksvoll demonstrieren. ​

Ein besonderes Merkmal des Museums ist die liebevolle Inszenierung der Fahrzeuge in authentischen Kulissen. So können Besucher beispielsweise eine detailgetreu nachgebildete Straßenszene aus den 1930er Jahren mit einem Tante-Emma-Laden und einem Spielzeuggeschäft erkunden. Zudem lädt eine historische Tankstelle der 1930er Jahre dazu ein, in die Atmosphäre vergangener Zeiten einzutauchen. Diese sorgfältig gestalteten Szenerien versetzen die Gäste in die jeweilige Epoche und lassen die Geschichte lebendig werden.

Das August Horch Museum bietet nicht nur für Automobil- und Technikbegeisterte ein faszinierendes Erlebnis, sondern gewährt allen Interessierten tiefe Einblicke in die Industriekultur Sachsens. Die Kombination aus historischen Fahrzeugen, interaktiven Ausstellungen und authentischen Szenerien macht den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Videos:

Kurzfilm über das August Horch Museum – MIC Vogtland/Zwickau 2024 – 85

Fotos:

Weltkulturerbe Zeche Zollverein

Die Zeche Zollverein in Essen, UNESCO-Welterbe seit 2001, gilt als eines der bedeutendsten Industriedenkmäler Europas. Die Anlage wurde im Jahr 1847 gegründet und entwickelte sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur größten und modernsten Steinkohlezeche der Welt. Bis zu ihrer Schließung 1986 förderten Tausende Bergarbeiter hier täglich riesige Mengen an Kohle und prägten entscheidend die industrielle Entwicklung des Ruhrgebiets. Die angrenzende Kokerei, die 1961 eröffnet wurde, gehörte ebenfalls zu den modernsten ihrer Zeit und war bis 1993 in Betrieb. Gemeinsam dokumentieren Zeche und Kokerei eindrucksvoll den Strukturwandel und die Bedeutung der Montanindustrie für die Region und ganz Europa.

Ein Besuch der Zeche Zollverein bietet eine faszinierende Reise durch industrielle Geschichte und Architektur. Besonders eindrucksvoll ist die Architektur im Stil der Neuen Sachlichkeit, entworfen zwischen 1928 und 1932 von den Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer. Ihre konsequent sachliche, funktionale Ästhetik und die klar gegliederten Gebäudeformen stehen beispielhaft für die Bauhaus-Ideen, obwohl die Architekten nicht direkt zur Bauhaus-Schule gehörten. Charakteristisch sind vor allem das Schachtgerüst von Schacht XII – das inzwischen zum Wahrzeichen des Ruhrgebiets geworden ist – sowie die beeindruckenden Gebäudeensembles aus Stahlbeton und Ziegelstein.

Heute dient die Zeche Zollverein als lebendiges Kultur- und Bildungszentrum. Das Ruhr Museum in der ehemaligen Kohlenwäsche bietet tiefgehende Einblicke in die Industrie-, Sozial- und Naturgeschichte der Region, während das Red Dot Design Museum innovative und preisgekrönte Designs internationaler Designer präsentiert. Besucher haben außerdem die Möglichkeit, an regelmäßigen Führungen durch die Industrieanlagen teilzunehmen, bei denen die historischen Produktionsabläufe und technischen Innovationen anschaulich vermittelt werden. Das Welterbe Zollverein bietet zudem eine einzigartige Kulisse für Veranstaltungen aller Art. Konzerte, Theateraufführungen, Kunstausstellungen sowie saisonale Märkte und Festivals ziehen regelmäßig ein breites Publikum an. Auch die weitläufigen Freiflächen und Wege laden zu Spaziergängen und Fahrradtouren ein, wobei zahlreiche Informationspunkte über die Geschichte der Anlage informieren.

Fotos:

Doppelbock-Fördergerüst von Schacht XII
Das 55 Meter hohe Doppelbock-Fördergerüst ist das Wahrzeichen des UNESCO-Welterbe Zollverein, der Stadt Essen und des gesamten Ruhrgebiets.

Bildnachweis: © Jochen Tack / Stiftung Zollverein

Luftaufnahme UNESCO-Welterbe Zollverein 2022

Die Kokerei Zollverein wurde von 1957 bis 1961 errichtet. Nach einer Erweiterung war die Anlage seit 1973 bis zur Stilllegung 1993 die größte Zentralkokerei Europas.

Bildnachweis: © Peter Sondermann / Stiftung Zollverein

Druckmaschinengleis und Koksofenbatterie am Abend mit Illumination „Monochromatic Red and Blue“

Bildnachweis: © Frank Vinken / Stiftung Zollverein

Früher wurde das Gleis von den Druckmaschinen befahren, sie hielten an jedem der 304 Koksöfen, öffneten sie und drückten den fertigen Koks heraus. Seit 1999 wird die Kokerei Zollverein mit „Monochromatic Red and Blue“ (1999) von Jonathan Speirs und Mark Major allabendlich zu einem riesigen Lichtkunstwerk.
Die 600 Meter langen Koksofenbatterien mit 304 schmalen Koksöfen prägen das Gesicht der sogenannten „schwarzen Seite“ der Kokerei. Die Ofendecke, das Innere der Koksöfen, die Löschgleishalle und weitere Bereiche können Besucher im Rahmen einer Führung im Denkmalpfad ZOLLVEREIN®

Orange leuchtende Rolltreppe an der Kohlenwäsche

Die Kohlenwäsche ist zentrale Anlaufstelle für Besucher sowie Museumsgebäude des 2010 eröffneten Ruhr Museums und des Portals der Industriekultur. Die oberen Etagen gehören mit den authentisch erhaltenen Übertageanlagen zum Denkmalpfad ZOLLVEREIN®. Auf dem Dach der Kohlenwäsche sind zwei Aussichtsplattformen installiert, die einen Rundblick auf das Gelände und die Region bieten.
Die beiden 58 Meter langen Rolltreppen an der Kohlenwäsche befördern die Besucher direkt auf die 24-Meter-Ebene der Kohlenwäsche und von dort wieder nach unten.

Bildnachweis: © Matthias Duschner / Stiftung Zollverein

Familie auf Fahrrädern unterwegs im ZOLLVEREIN® Park, im Hintergrund Förderturm und -gerüst von Schacht 1/2/8

Die Industrienatur auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein ist einzigartig und zeigt eindrucksvoll, dass große innerstädtische Brachen wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen in der stark besiedelten Region des Ruhrgebiets sind. Auf dem Welterbe wurden über 540 Farn- und Blütenpflanzenarten, etwa 100 Flechtenarten, rund 60 Vogelarten, über 20 Schmetterlingsarten und 6 Amphibienarten nachgewiesen.

Bildnachweis: © Jochen Tack / Stiftung Zollverein

Der Förderturm und das Einstrebenfördergerüst wurden über den beiden ersten Zollverein-Schächten errichtet. 1904 und 1954 wurde die Schachtanlage modernisiert, auch die Förderanlagen wurden dabei erneuert.

Gourmet-Meile Metropole Ruhr

Einmal im Jahr treffen die regionalen Spitzengastronomen zur Gourmet-Meile Metropole Ruhr auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein zusammen und verwandeln den Gleisboulevard auf Schacht XII in einen Hot Spot der extravaganten Küche.


Bildnachweis: © Jochen Tack / Stiftung Zollverein